In einer jährlichen Serie kommt für den Travel Retail eine "schöne" Marketingabfüllung heraus in der 1 Literflasche mit unüblichem Weinfinish, besser gesagt Weinreifung und Bourbonfassvatting. Diesmal die Weine der Côte Rôtie. Angaben zum Alter sind nicht zu finden, dafür aber viel Tamtam. Immerhin ehrlich produziert. Die Nase bekommt volle Rauchschwaden ab, schon wenn das Glas gefüllt wird, riecht das ganze Zimmer, könnte man meinen. Daneben unübliche Aromen von Nadelholz, Harz sowie maritime Noten und Seetang. Man ahnt auch eine Süße sowie Trauben. Im Mund hat man davon nicht viel, weil der Rauch dominiert, neben einer Pfeffrigkeit. Der Abgang ist dann würzig, pfeffrig und relativ kurz. Der Preis geht überhaupt nicht in Ordnung, dafür ist der Stoff zu jung und zu flach.

Mit einer Reifung von 90% Bourbon und 10% Sherryfässern und erhöhtem ABV schickt Ardbeg den Uigeadail ins Rennen, benannt nach dem Loch Uigeadail (dunkler Ort), der Wasserquelle von Ardbeg. Keine genaue Altersangabe und mit viel Rauch und den klassischen Aromen und süßem, aber auch würzig trockenem Geschmack und Abgang. Auf 46,6% zum Vergleich verdünnt bringt er gegenüber dem An Oa keinen Vorteil, dieser wirkt lieblicher bei ebenso ausgeprägtem Rauch. 💦

Der An Oa ist ein Whisky ohne Altersangabe (NAS), was grundsätzlich nichts schlechtes ist. Hier werden aber bestimmt Whiskies in mittlerem Alter, also unter 10 Jahre, verwendet. Der Name lässt an Hawaii denken, kommt aber von der "Mull of Oa" nahe der Destillerie. Hauptsächlich rauchig und süß kommt er daher. Ein netter Einstieg in die Range. Der Preis ist allerdings eher wie bei einem 12er, auch wenn es 46,6% gibt. Er ist ehrlich, also ungefärbt und ungefiltert, wie die anderen. Er ist Teil der "Monsters of Smoke" Miniaturenreihe.

Das Arbeitspferd bei Ardbeg, stark getorft, rauchig also, süß, feuerspuckend 😉. In ein bis zweimal befüllten Bourbonfässern gereift. Hier stellt man sich eine nette Runde am Grillfeuer vor, dazu dieser Whisky, Rauch und Asche. Daneben aber auch etwas Zitrus und mineralische Noten. Ist auch Teil der "Monsters of Smoke" Miniaturen.

In der Sektion "Committee" wird der 8er zur Diskussion gestellt. Zitat Ardbeg: "Am Ardbeg 8 Years Old kommt niemand vorbei. Wahrscheinlich, weil keiner das will! Groß, rauchig und völlig anders – ein Dram, über den man einfach reden muss. Ihn zu verkosten ist eine rare Freude ... denn dieser 8 Years Old ist nur für unser treues Committee bestimmt. Er hat sich bereits in viele Gedächtnisse eingebrannt, verblüfftes Grinsen und zufriedenes Erstaunen ausgelöst."

Dieses kleine Monster of Smoke kommt tatsächlich mit nur 5 Jahre in den Ring und beißt sich sogleich durch. Wer den Fehler macht und die Flasche öffnet, bekommt die "kleine Drecksau" nicht wieder in die Flasche zurück. Hier kann man Ardbeg erleben, rauchig, dreckig, bissig. Leider preislich wieder zu hoch für einen 5er. Aber handwerklich wieder sauber gemacht. Auf jeden Fall eine Erfahrung, die man nicht versäumen sollte.

Hier kommt ein stark rauchiger Whisky her. Ich habe den Eindruck, dass Ardbeg das Marketing ab und zu übertreibt. Neben diversen Abfüllungen kommen auch witzige Produkte auf den Markt, z.B. die Monsters of Smoke Miniaturen.