Dieses Sauternes Cask Release besteht aus unpeated Whisky, der für 5,5 Jahre in Bourbonfässern lag, bevor er etwa 30 Monate in Sauternesfässern gefinished wurde. Er wird langsam älter und reifer und damit auch interessanter. Eine schöne große "8" hätten sie ruhig drauf schreiben können. Es gibt leicht säuerliche Weinnoten neben der Würze oder Pfeffer, zu tief darf die Nase nicht ins Glas. Im Mund wird es süß und angenehm. Ein würziger aber nicht aufdringlicher Abgang. Ein paar würzige Weingummies bleiben auf der Zunge ganz leicht. Der Whisky verträgt etwas Wasser. Etwas zu teuer sofern man nicht ein Sauternes Finish erleben möchte bei Ardnamurchan.

Der als Rum Cask Release bezeichnete Whisky besteht aus peated und unpeated Komponenten, die in Bourbonbarrels reiften, um dann in Jamaica Rumfässern gefinished zu werden. Eine genaue Altersangabe fehlt, aber es wird über sechs Jahre alt sein, das Destillat. Es gibt ein Giftpack, in dem die Rum Release Version mit 50% statt 55% dabei ist, warum auch immer. Der Rauch ist neben Vanille spürbar, im Mund gibt es Kokos und exotische Früchte neben Pfeffer, der Rauch bleibt neben Würze auf der Zunge zurück. 💦

Eine im Alter unbestimmte Abfüllung aus 2023 mit 65% Bourbon- und 35% Sherryfässer komponiert. Weiterhin je 50% peated und unpeated Malt. Die "AD" Reihe kommt regelmäßig heraus und folgt dem selben Rezept. Wahrscheinlich maximal 5 Jahre alt schätze ich. Dafür aber in der Nase ein Obstgarten, soweit folge ich manch offizieller Beschreibung. Ob ich dann aber nasse Kieselsteine rieche, vermag ich nicht zu identifizieren. Ein wunderbar weicher und fruchtiger Geschmack, trotzdem nicht langweilig, genug Würze und Fass mit unterschwelligem Rauch. Schöner Abgang und ein gefährlich leckerer Dram.

Ardnamurchan verkauft offenbar Spirit an unabhängige Abfüller, wohl um etwas Cash zu generieren, keine schlechte Idee. Berry Bros & Rudd haben ein Sherry Hogshead mit der Nummer #374 genommen und mit satten 59,7% abgefüllt. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Ich habe ein Sample ergattert und kann es nun mit etwas Wasser mit unterschiedlichen Stärken verkosten.

Die Whiskies sind mit kryptischen Namenszusätzen verziert. So wurde dieser in 2014 destilliert und in 2021 im dritten Batch abgefüllt, ist also 6 Jahre alt. Gereift zu 65% in Bourbon- und 35% in Sherryfässern. Das ergibt im Aroma schöne weiche Früchte und Beeren, daneben auch Vanille. Im Mund wird es schon würziger, hier zeigt sich das Fass, der Abgang ist entsprechend stark. Der Whisky hat schon Potential, zur Zeit ist er aber noch zu teuer für seine Eigenschaften. Immerhin wird ehrlich produziert und damit sind sie dann bald auch erfolgreich.