Der 10er wird als Standardabfüllung mit nur 40% und Farbe sowie Kühlfilterung angeboten, die Cask Strength kommt in jährlichen Batches raus, hier Batch 15 mit 56,5% und trotzdem auch hier Farbstoff 🩸, was soll das ? Pur riecht das Zeug nach phenolischem Rauch und sonst nichts. Also auf 46% runter verdünnt. Auch hier sticht es im "dritten Auge", aber es kommt auch etwas Vanille durch. Im Mund weich, ölig und leicht würzig. Der Abgang dann bissiger und rauchig. Jetzt wird eine Probe auf 40% verdünnt, um sie mit dem Standard zu vergleichen. Er ist ja angeblich nicht kühlgefiltert, also bei 40% noch einen Kühlstein rein. Kein wesentlicher "Scottish Mist". Naja, glauben wir mal, dass er nicht gefiltert wurde. Im Aroma nähert er sich dem Standard an, aber auch nicht wesentlich besser. Im Mund dann die Vanille und weich, aber der Abgang würziger als der Standard. Fazit: Wer den "Stinker" pur trinken will, möge ihn kaufen. Wer ihn mit 40% trinken möchte, sollte den Standard nehmen, der ist wesentlich billiger.  Wer eine höhere Trinkstärke bevorzugt, braucht die Cask Strength, aber man kann es auch lassen. 🛢️💦

Dieser 16er ist ein Kracher und noch bezahlbar. Bei den noch älteren Abfüllungen betritt man preislich die Welt des Schmerzes 😉. Wunderbar ausgewogen, der Rauch ist nicht mehr störend, wenn er es überhaupt je war. Vanillenoten und Süße, er konnte ja auch 16 Jahre lang die Firstfillfässer "aussaugen". Den kann man als den älteren Bruder vom Quarter Cask bezeichnen, nur alles solider. 48% sind hier gut gewählt, notfalls kann man noch mit Wasser spielen. Leider sind die Angaben zur Farbe und Kühlfilterung nicht eindeutig, daher bewerte ich sie wie +. ⁉️

Hier mal eine (jetzt) Seltenheit von Douglas Laing aus 2014 in der Serie Old Particular zum Fèis Ìle 2015. Den historischen Preis habe ich geschätzt, jetzt liegt er weit höher. Er ist in Refill Hogsheads gereift, was soll das nun bedeuten? Das Aroma erinnert an einen schwachen Laphroaig, der Rauch ist abgemildert. Der Geschmack halt irgendwie Bourboncask und der Abgang würzig. Schade, dass der schon eine Weile offen war, vielleicht hat er schon zu viel Luft geholt. Trotzdem eine interessante Erfahrung. 💰

Wenn ein 200 jähriges Jubiläum ansteht, kann man schon etwas erwarten. In der umfangreichen Range ist dieser Whisky eigentlich überflüssig, im Vergleich zu anderen 15ern ist er jetzt zu teuer. Geschmacklich liefert er, was er soll, aber auch nicht mehr. Durch das Alter ist der junge Rauch etwas verflogen, aber die Aromen und der Geschmack sind gefällig.

Der 10er steht wohl auch oft in einer Bar und im Supermarkt. Phenolische Aromen, medizinischer Eindruck, Rauch, Desinfektionsmittel, man muss in der richtigen Stimmung sein, um das zu mögen. Man liebt ihn, oder man hasst ihn. Ich liebe ihn, fast mein Einsteiger, von einem Bekannten empfohlen, der mich wohl vom Whiskytrinken abhalten wollte 😉. Hat nicht geklappt. Der Geschmack ist süß, Vanille, die 40% sind angenehm, der Abgang nicht zu stark. Hat nur die Minimalanforderungen erfüllt und hat natürlich wieder Farbstoff 🩸 und wegen der 40% ist er auch kühlgefiltert ❄️.

Mit diesem kann ich nichts anfangen. Ich habe das Gefühl, dass es einfach zu viele verschiedene Abfüllungen gibt und sie sich dadurch verzetteln. Ich würde keinem Einsteiger diesen Whisky einschenken, vermutlich vertreibt man damit jeden noch nicht entschiedenen Einsteiger. Angeblich aus einer Vielzahl Fässer komponiert und endlich mal ohne Farbstoff, dann aber nur 40%, damit der Preis stimmt. Lassen wir mal Laphroaig zu Wort kommen:

Der in den kleinen Fässern gereifte NAS ist mein Favorit. Vanille, Süße, Rauch, Würze, alles zu haben. Im Vergleich zu den anderen NAS hat er ein gutes PLV, mit 48% ordentlich. Und dann kommt wieder die Marketingabteilung und lässt Farbstoff 🩸 reinkippen. Trotzdem gefällt er mir besser als der 10er. Er lässt auch minimal Wasser zu. Ich habe ihn schon mehrmals nachgekauft.

Rauch trifft auf Süße, schöne Idee und auch gut umgesetzt. Die Aromen und der Geschmack sind wunderbar. Leider sind keine transparenten Angaben zum genauen Alter gemacht worden und zu den Fässern. Wenn Farbstoff 🩸 und Kühlfilterung ❄️ im Spiel sind, scheinen es nicht die besten Fässer gewesen zu sein. Trotzdem hat er geschmacklich überzeugt, wenn er auch wieder ziemlich teuer ist. Es gibt 1 Liter, ursprünglich im Travel Retail. 

Lore ist das althergebrachte Wissen. Also kann man eine Abfüllung erwarten, in der das gesammelte Wissen steckt ? Angeblich fünf verschiedene Fasstypen und Whiskies von 7 bis 21 Jahren stecken da drin. Dann hat er 48% ... und wurde gefärbt 🩸. Was soll das ? Mich hat er leider nicht überzeugt.

Die 2022er Freundschaftsflasche mit dem Zusatz Warehouse #1 kam direkt von Laphroaig ins Glas. Der Rauch ist angenehm bei diesen Prozenten, Wasser ist nicht nötig, kann man aber zugeben, um die Aromen rauszukitzeln. Schöne Süße und Vanille, auch würzig und im Abgang relativ angenehm. 

Jedes Jahr wird die Freundschaft zu den Fans mit einer besonderen Abfüllung gefeiert. Diesen 2014er habe ich auf einer Messe vor der Herbstsonne "gerettet". Schon merkwürdig, wie an manchen Ständen die Whiskies in den Flaschen der Sonne ausgesetzt werden. Gereift in Hogsheads und Sherry - Amontillado. Eine schöne Erfahrung, die aber auch ihren Preis hat. 💰

Man liebt ihn, oder man hasst ihn 😉. Der Whisky ist rauchig, man sagt, während der Prohibition hat er problemlos den Zoll passiert, weil er für Desinfektionsmittel gehalten wurde, naja. Für Islay typisch wird also heftig Torfrauch in den Whisky gebracht. Angeblich werden die Exbourbonfässer von Maker's Mark bezogen, zumindest teilweise. Für Fans gibt es den "Friends of Laphroaig" Club. Andere Brennereien haben ähnliche Marketingclubs.