Die Harvest Edition Second Crop 2023 hat eine andere Zusammensetzung als der First Crop. Mehr Port, kein Sherry und STR Barriques und Firstfill Bourbon. Das Ergebnis in der Nase ist weniger Frucht, mehr Würze und Fass. im Mund zwar noch weich und süß, aber auch prickelnd. Der Abgang ist würzig und trockener. Die erste Variante gefällt mir besser.

Die Ploughing Edition First Crop 2022 ist rauchig. Gereift in Ex-Islay Barrels und Peated Quarter Casks. Wenn ein ehemaliger Manager von Laphroaig bei Lochlea arbeitet, woher könnten die Fässer wohl sein ? Also war der Newmake nicht rauchig, als er ins Fass kam ? Er hat eine sehr helle Farbe und ist je nach Glas in der Nase etwas stechend. Viel Rauch würde ich nicht bescheinigen, etwas süße Vanille mit ganz wenig Rauch, wenn man es sich angestrengt vorstellt. Im Mund wird es weicher und angenehmer, um dann im Abgang wieder kratzig und leicht trocken zu enden. Der Rauchgeschmack bleibt auf der Zunge. Dieser Whisky holt mich nicht ab.

Die Zeit der Ernte repräsentiert die Harvest Edition First Crop 2022. Port,- Bourbon- und Sherryfässer sind die Grundlage der Reifung. Nicht jedes Batch hat die selbe Zusammensetzung, wie wir beim Second Crop sehen werden. Eine wunderbar komplexe Nase mit einem Mix aus Früchten, Trauben und Fass. Die Jugend ist hier nicht so leicht spürbar. Im Mund weich und süß, angenehm, dann im Abgang etwas würziger, aber gut. Sie haben anscheinend gute Fässer gut zusammen gemischt. 

In der Zeit, in der die Felder brach liegen, werden entweder keine oder andere Pflanzen ausgebracht, die den Boden verstärken und vor Erosion schützen. Diese Zeit repräsentiert die Fallow Edition First Crop 2022. In Oloroso-Sherryfässern gereift bekommt der Junge Whisky ordentlich Farbe. Die Nase bekommt schöne süße fruchtige Aromen und sowie Würze aus dem Fass. Kein Stechen, keine Jugend spürbar. Weich und mild im Mund, doch der Abgang hat Kraft, ordentlich Würze und leichte Trockenheit. Es bleibt relativ wenig zurück. Finde ich besser gelungen als die Cask Strength.

In regelmäßiger Folge wird es Cask Strength Abfüllungen geben, Batch 1 hier mit 60,1%. Gereift in Bourbon- und Sherrycasks. Die Farbe zeigt es entsprechend an. Zum Vergleich auf 46% runter verdünnt. Die Nase bekommt ordentlich Würze ab, die auch verdünnt spürbar ist. Der Whisky ist ja noch jung. Die Bourbon- und Sherryaromen treten in den Hintergrund. Im Mund geht es entsprechend prickelnd weiter, keine weiche cremige Angelegenheit. Der Abgang kratzt etwas. Dieser Whisky ist mir etwas zu anstrengend.  💦🛢️

Zitat: "Our limited-edition seasonal releases showcase the signature Lochlea character in four different styles each year.  As a working farm growing our own barley, these releases signify the annual cycle of what we do here at Lochlea. The Sowing Edition marks the time around Spring when we sow the barley seed; The Harvest Edition symbolises our barley harvest in the Summer; The Fallow Edition represents the period in Autumn when the ground is left to recover; and The Ploughing Edition depicts Winter, when we plough the soil in preparation for the year ahead.

Dieser Whisky folgt dem Prinzip, alles aus einer Hand, auf der Farmdestillerie. Die erste Standardreihe zeigt, wo die Reise hingeht. In Firstfillbourbon-, Sherry, und STR Weinfässern gereift und vermengt. Der Obstkorb (lange Fermentation) kommt sofort in die Nase, aber auch Schärfe, sei es vom Fass oder dem jungen Whisky geschuldet. Dennoch überraschend deutliche fruchtige Aromen, die reif wirken, etwas älter als angenommen. Cremig süß und angenehm. Im Mund dann weich mit sich langsam aufbauender Schärfe, im Abgang dann Pfeffer satt. Ein vielversprechender Anfang. Bin gespannt, wie der erste 10er sich dann präsentiert. Leider müssen wir noch etwas darauf warten.