Mit dem Corriecravie haben sie nach der Bourbonfassreifung noch 6 Monate Oloroso Sherryfass drauf gelegt. Das gibt ihm etwas mehr Beeren, aber der junge Whisky kann auch hier nicht davon profitieren, weil ihm schlicht die Zeit fehlt. Dennoch zeigt der Whisky, wo die Reise hingehen kann. Die europäische Eiche zeigt sich etwas. Auch hier würde ich den Whisky länger reifen lassen, sofern man nicht auf den Cashflow angewiesen ist. Er gefällt mir aber besser als der Kilmory. Zum Vergleich wurde er auf 46% verdünnt. 💦

Die Whiskies zur Einführung waren für das Alter sehr gut. Jetzt kommt mit dem Kilmory die erste Core-Range heraus. Auch nicht viel älter als 3 Jahre vermutlich, gilt er als NAS. Gereift in Firstfill-Bourbonfässern. Damit zieht er die Aromen aus dem Fass, kann aber noch keine Tiefe haben. Die Nase bekommt die Vanille, aber auch etwas metallische Jugend ab, der Rauch ist anschmiegsam. Im Mund wird es relativ einfach, etwas Salz, wenig Süße, da kann er noch nicht soviel liefern. Im Abgang dann aber nicht so toll. Trotzdem hat er schon gute Startbedingungen, sie sollten den Großteil im Fass lassen und nicht verramschen.

Alle guten Dinge sind drei und so freute ich mich auf diesen ebenso. Wie bei Batch 2 erst 30 Monate in den Bourbonfässern gereift und dann für 6 Monate in 50 Liter Riojafässer. Auf die Idee muss man erstmal kommen, aber das gibt dann einen rauchigen (50 ppm) Whisky mit Weinaromen. Die Trauben kommen gut in den Vordergrund trotz der 50%. Es ist ihnen wirklich gelungen, alle drei Batches individuell zu gestalten, jedes für sich hat eine Daseinsberechtigung und ist nicht nur lieblos gefinished. Das Zeug ist verdammt gut. Ich bin auf die nächsten Abfüllungen gespannt. 💰

Man kann locker mit den drei Flaschen ein eigenes Tasting aufziehen, aber aktuell 600 € und mehr für alle drei sind mir dann doch zu teuer. Schade, denn man sollte sich viel Zeit nehmen für diese Whiskies. Dieser in Batch 2 reifte 30 Monate in den Bourbonfässern und ging dann für 6 Monate in 55 Liter Sherryfässer, also schön viel Fasskontakt. Wahrscheinlich aber auch Season. Die Farbe ist der Hammer, das Aroma noch mehr. Wer Sherry mag, kann hier nicht meckern. Auch hier sind wieder die 50% und der Rauch (50 ppm) kaum zu spüren, die Nase wird nicht gestresst. Der Mund bekommt dann eine Rauchnote gepaart mit diesem süßen Fruchtcocktail. Und der Abgang ist schön, aber nicht zu stark. 💰

Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, diese Whiskies zu fairen Preisen zu bekommen. Auf einer Messe habe ich alle drei Batches entdeckt und ausgiebig verkostet. Selbst das war schon in der Summe nicht billig. Aber ein Inaugural Release mit 50% und Peat (50 ppm) hat man nicht alle Tage. Batch 1 also in Bourbonfässern, die 50% merkt man in der Nase nicht, schön Vanille und süß. Im Mund sind die 50% immer noch gut eingebunden, man glaubt nicht, dass man einen 3er trinkt. Der Abgang ist dann schon etwas kräftiger. Man braucht kein Wasser. Alles in allem sehr positiv überrascht wagte ich mich dann an Batch 2. 💰

Die 2017 gegründete Destillerie gehört zur Arran Destillerie und produziert seit 2019 New Make, der schön getorft ist. Damit hat die Arran Gruppe zwei Brennereien mit je eigener Aufgabenstellung. Der erste Whisky erschien 2022 im sogenannten Inaugural Release in drei Batches mit unterschiedlicher Ausrichtung. Grundlage ist die Bourbonfassreifung in gebrauchten und frischen Fässern. Batch 2 und 3 wurde dann noch einem Finish unterzogen. Die Preise dieser Whiskies sind total abgehoben, das passiert oft bei den ersten Abfüllungen. Sammler und Spekulanten holen sich gleich die Flaschen, es gab ja nur 10000 Stück. Im Sommer 2023 startet die Core-Range.