In der Premier Barrel Reihe mit den absoluten Marketingflaschen, die für sich schon ein Hingucker sind, füllt Douglas Laing einen Craigellachie mit 8 Jahren ab. Man fühlt sich in einen Wildwestfilm versetzt. Leider ist nicht so genau beschrieben, welcher Art die Fassreifung ist, also könnte man Bourbonfassreifung unterstellen. Das Aroma hat neben der Vanille, leichten Kräutern und Zitrus auch einige Schärfe. Es riecht etwas metallisch. Im Mund weich, cremig und dann beginnendes Prickeln. Der Abgang hat Pfeffer und Zitrus. Ich würde als Fazit aber lieber den 13er oder den 13er Bas-Armagnac bevorzugen, die sind älter, besser und billiger. Ich denke, die Flasche ist mit 15€ im Preis enthalten. 🛢️💰

Dieser 11er wurde 2012 gebrannt und 2023 im Small Batch #5 von Signatory Vintage abgefüllt. Craigellachie hat einen robusten und würzigen Charakter. Dazu kommt nun eine Reifung in Oloroso Sherryfässern, die den Geschmack abrunden sollte. Es beginnt würzig und mit Trauben, dunklem Obst. Das Fass zeigt seine Muskeln, ohne zu stressen. Im Mund weich, säuerlich und leicht trocken, der Abgang würzig mit Kaffeenoten auf der Zunge. Eine interessante Alternative zum Standard 13er. Er verträgt auch ein paar Tropfen Wasser. Wer Craigellachie mit Sherrynoten möchte, sollte zugreifen, zumal der Preis fair ist.

Dieser 9er gehört zum "Christmas Release 2022" und wurde mit 52,1% aus einem Portugiesischen Rotweinfass abgefüllt. Im Aroma zeigt sich Würze / Eiche neben den Trauben. Es riecht nach Holz. Im Mund "brennt" es, pfeffrig, prickelnd, der Abgang ist würzig / scharf. Hier wird die ohnehin schon pfeffrige Eigenschaft des Craigellachie noch verstärkt. Ist nicht so mein Geschmack. Beim Verdünnen kommen im Aroma mehr die Trauben heraus, allerdings wird es dann im Mund auch trockener. 🛢️💦💰

Der 17er ist die reifere Fortentwicklung des 13er. In den American Oak-Fässern sowie Sherryfässern gereift, bekommt er mehr Tiefe und hat die typischen süßen Noten. Es wird aber auch würzig, allerdings noch angenehm. Zusätzlich wurde das Vatting noch mit neuen Fässern ergänzt. Dadurch hat er Komplexität.

Der 13er war zwar ein Speysider, hatte aber auch ziemlich würzigen Geschmack und Abgang. Das Finish in Bas-Armagnac-Fässern macht ihn weicher und umfangreicher. Die Aromen sind lieblich, im Mund beißt nichts, es ist süß und fruchtig mit leichten Weinnoten, der Abgang ist angenehmer als beim 13er Standard. Dieser ehrliche Whisky kommt in die Hausbar.

Dieser Whisky ist ein milder, aber auch würzig scharfer Whisky. Im Aroma sind süße Früchte, Ananas, Vanille vernehmbar, im Mund weich und cremig und eine schöne Süße. Dann kommt aber auch Schärfe im Abgang, dass ich dachte, ich hätte aus Versehen einen Talisker eingeschenkt 😉, garnicht mehr so typisch Speyside. Was für eine Überraschung. Aber gut gemacht, ehrlich hergestellt und mit gutem PLV.

Die Flaschen mit den markanten Etiketten erinnern an alte Westernfilme. Die Tube ist hochwertig und es gibt viele Informationen über die Herstellung des Whisky. Immerhin verwenden sie noch Wormtubs, eine aus der Mode gekommene Methode, weil etwas langsamer. Bei den letzten Abfüllungen mit 13, 17, 23 und 31 Jahren könnte man meinen, es sollen jetzt immer nur noch Primzahlen werden. Soll mir recht sein, wenn der Whisky dadurch älter als bei der Konkurrenz ist. Die Fermentation liegt zwischen 56-60 Stunden, was noch einen robusten Rohbrand ergibt.